Posthornschnecken: Tipps zu Haltung und Futter
Neben Zierfischen erfreuen sich auch Schnecken wie die Posthornschnecke als Aquariumbewohner sehr großer Beliebtheit. Abgesehen von der europäischen Art sind mittlerweile vor allem kalifornische Posthornschnecken in der Aquaristik verbreitet.
Die kleinen Weichtiere zählen zur Familie der Tellerschnecken und zeichnen sich durch ihre Robustheit aus, was sie zu vergleichsweise einfach zu haltenden Aquariumbewohnern macht.
Posthornschnecke Steckbrief
- Wissenschaftlicher Name: Planorbarius corneus
- Herkunft: Europa und Sibirien
- Größe: circa 4 cm (Durchmesser Gehäuse)
- Lebenserwartung: 1 - 3 Jahre
- Mindestgröße Aquarium: 60 cm Kantenlänge
- Wassertiefe bei Teichhaltung: mindestens 80 cm
- Empfohlene Wassertemperatur: 4 - 25 °C
- Ernährung: Allesfresser
Erscheinungsbild der Posthornschnecke
Posthornschnecken besitzen ein flaches Gehäuse, das über feste Wände verfügt und einen Durchmesser von etwa vier Zentimetern erreichen kann. Ihren Namen verdankt die Posthornschnecke der Tatsache, dass die Form ihres Gehäuses an ein Posthorn erinnert. Posthornschnecken sind von Natur aus eigentlich dunkelbraun oder auch rötlichschwarz.
Sie werden mittlerweile jedoch in zahlreichen Farben gezüchtet. Neben vergleichsweise unscheinbaren Färbungen gibt es daher auch sehr auffällige Tiere. Insbesondere rosafarbene und blaue Exemplare sind längst in praktisch jeder Zoohandlung erhältlich. Dieser Umstand sorgt dafür, dass Posthornschnecken ein echter Hingucker in jedem Aquarium sind.
Lebenserwartung der Posthornschnecke
Die Lebenserwartung der Posthornschnecke liegt in der Regel bei ungefähr einem Jahr. Bei guten Haltungsbedingungen kann sie mitunter aber durchaus auch rund drei Jahre alt werden.
Herkunft der Posthornschnecke
Posthornschnecken sind in verschiedenen Teilen der Welt verbreitet. Die europäische Posthornschnecke lebt in ruhigen Flüssen und Seen. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich praktisch über den gesamten europäischen Kontinent. Die Art kommt unter anderem auch im südlichen Skandinavien vor. Darüber hinaus ist sie sogar in Sibirien verbreitet.
Posthornschnecken bevorzugen einen schlammigen Untergrund, den die europäische Vertreter der Art in der kalten Jahreszeit auch zur Überwinterung nutzen.
Davon abgesehen gibt es unter anderem auch die kleinere, kalifornische Posthornschnecke, die in der Aquaristik zunehmend an Bedeutung gewonnen hat und aufgrund ihrer Herkunft etwas wärmere Temperaturen als ihre europäische Verwandte bevorzugt.
Haltung der Posthornschnecke
Posthornschnecken sind im Hinblick auf ihre Haltung recht anspruchslos. Sie eignen sich daher auch hervorragend für unerfahrene Aquarianer. Posthornschnecken kommen mit Wassertemperaturen von 4 bis 25 Grad zurecht. Im Idealfall sollte die Temperatur allerdings wenigstens bei 12 Grad legen. Ab dieser Temperatur beginnen Posthornschnecken auch mit der Fortpflanzung.
Bei der Haltung im Aquarium sollte Posthornschnecken nach Möglichkeit ein Becken mit einer Kantenlänge von wenigstens 60 Zentimetern zur Verfügung stehen. Mitunter ist auch schon ein kleineres Becken ausreichend. Allerdings spielt es in diesem Fall natürlich eine Rolle, ob und welche Mitbewohner sich das Aquarium mit der Posthornschnecke teilen.
Zumindest europäische Posthornschnecken können außerdem auch problemlos in einem Gartenteich gehalten werden und dort sogar überwintern. In diesem Fall sollte der Teich neben einem Fassungsvermögen ab 200 Litern allerdings mindestens eine Tiefe von 80 Zentimetern aufweisen, um ein vollständiges Zufrieren während der Wintermonate zu vermeiden.
Vorsicht bei saurem Wasser
Auch wenn Posthornschnecken grundsätzlich anspruchslos sind, sollte dennoch darauf geachtet werden, dass das Wasser in ihrem Becken nicht sauer ist. Denn anderenfalls kann es zu Schäden am Gehäuse der Schnecken kommen.
Geeignete Mitbewohner für Posthornschnecken
Posthornschnecken können mit vielen unterschiedlichen Aquarium-, beziehungsweise Teichbewohnen vergesellschaftet werden. Neben Fischen zählen dazu beispielsweise auch Garnelen. Bei der Wahl der Mitbewohner sollte lediglich beachtet werden, dass diese die Posthornschnecke nicht als potentielle Nahrung ansehen. Dementsprechend kommen insbesondere verschiedene Zierfische sowie kleine Garnelenarten für die Vergesellschaftung mit ihnen infrage.
Posthornschnecken züchten
Posthornschnecken sind bei entsprechenden Lebensbedingungen ausgesprochen vermehrungsfreudig, sodass ihre Zucht in der Regel problemlos gelingt. Genau wie bei vielen anderen Schnecken handelt es sich auch bei Posthornschnecken um Zwitter, die sich während der Paarung meist gegenseitig befruchten. Nach erfolgter Eiablage dauert es einige Tage, bis die jungen Schnecken schlüpfen.
Um passende Bedingungen für die Fortpflanzung zu gewährleisten, sind Wassertemperaturen ab 12 Grad sowie ein ausreichendes Futterangebot erforderlich. Ist Beides gegeben, ist es in der Regel nur eine Frage der Zeit, bis Sie sich bei Ihren Posthornschnecken über Nachwuchs freuen können.
Ernährung der Posthornschnecke
Bei der Posthornschnecke handelt es sich um einen typischen Allesfresser, der sowohl pflanzliche als auch tierische Kost verzehrt. In der freien Natur fressen die Schnecken in erster Linie abgestorbene Teile von Pflanzen und Algen sowie Aas, das sie auf dem Boden des Gewässers finden.
Diese Ernährungsgewohnheiten sorgen dafür, dass Posthornschnecken im Aquarium dazu beitragen können, das Wasser sauber zu halten. Denn neben Algen und toten Pflanzen fressen sie unter anderem auch Futterreste, die die Fische im Aquarium übrig gelassen haben. Auf diese Weise helfen Posthornschnecken dabei, eine Verunreinigung des Aquariumwassers zu vermeiden und damit gesundheitliche Risiken für die Bewohner des Beckens zu reduzieren.
Zu viel Futter schadet Posthornschnecken
Bei der Ernährung von Posthornschnecken ist es wichtig, zu beachten, dass zuviel Futter leicht dazu führen kann, dass sich die Schnecken sehr schnell vermehren und es dadurch zu einem Ungleichgewicht des empfindlichen Ökosystems im Aquarium kommt.
Achten Sie daher unbedingt darauf, dass Sie eventuell vorhandenen Fischen nicht zu viel Fischfutter zur Verfügung stellen und sich die davon für die Posthornschnecke abfallenden Futterreste dementsprechend in Grenzen halten.
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