Kitten erziehen: Geduld und Konsequenz für ein entspanntes Zusammenleben

Katzen haben bekanntlich ihren eigenen Kopf und sind deutlich weniger empfänglich für die Wünsche und Kommandos ihrer Besitzer, als es bei Hunden der Fall ist. Das bedeutet aber nicht, dass Sie Ihr Kitten nicht erziehen können und sollten. Wie Sie dabei richtig vorgehen und was Ihr kleiner Vierbeiner unbedingt lernen muss, erklären wir Ihnen im Folgenden.
Kitten erziehen - das Wichtigste auf einen Blick
- Mit der richtigen Vorgehensweise lassen sich Kitten durchaus erziehen, auch wenn die Möglichkeiten im Vergleich zu Hunden begrenzt sind.
- Werden Kitten für gutes Verhalten belohnt, verinnerlichen sie Schritt für Schritt, dass sich dieses für sie auszahlt.
- Es ist wichtig, dem Kitten von klein auf gewisse Grenzen zu setzen, damit es sich unerwünschte Verhaltensweisen nicht angewöhnen kann.
- Bei der Erziehung eines Kitten muss grundsätzlich auf körperliche Gewalt und lautes Schimpfen verzichtet werden.
- Ein strenges Nein, ein Klatschen in die Hände und das Kitten bei Bedarf an einen anderen Platz setzen reichen als Konsequenz für schlechtes Verhalten.
- Für eine erfolgreiche Katzenerziehung ist es entscheidend, dass die Reaktion auf gutes und schlechtes Verhalten stets unmittelbar erfolgt.
Kann man Kitten überhaupt erziehen?
Wenn Sie sich wünschen, Ihr Kitten ähnlich wie einen Hund dazu zu bringen, sich auf Kommando hinzusetzen, einen Ball zu apportieren oder irgendwelche Kunststücke aufzuführen, müssen wir Sie an dieser Stelle leider enttäuschen. Denn bei einer Katze funktioniert das so nicht. Die Vierbeiner sind deutlich eigensinniger und selbstständiger als Hunde. Ihnen ist es im Zweifel vollkommen egal, was ihre menschlichen Mitbewohner von bestimmten Verhaltensweisen halten.
Bei der Erziehung eines Kitten geht es daher vorrangig darum, gewisse Regeln aufzustellen, die das Tier befolgen muss. Sie können der Katze zum Beispiel beibringen, dass sie nicht am Sofa kratzen darf, dass Beißen unerwünscht ist oder dass das große und kleine Geschäft in die Katzentoilette gehört.
Falls Sie auf einen treu ergebenen Begleiter, der Ihnen alles recht macht, hoffen, ist der Kauf eines Katzenbabys aber vermutlich nicht die richtige Entscheidung für Sie und Sie sind eventuell mit der Anschaffung eines Hundes besser beraten.
Was Kitten für das Zusammenleben lernen müssen
Es gibt einige Dinge, die ein Kitten für das Zusammenleben mit seinen menschlichen Mitbewohnern erst einmal lernen muss. Dazu gehört insbesondere, dass der Vierbeiner Sie nicht beißen oder kratzen darf, dass für die Krallenpflege ausschließlich der Kratzbaum da ist und sowohl das große als auch das kleine Geschäft in die Katzentoilette gehören.
Das Aufstellen weiterer Regeln ist im Rahmen der Erziehung des Kitten natürlich möglich. Vielleicht möchten Sie nicht, dass das Tier im Bett Ihres Kindes schläft oder zwischen Ihren Lieblingstellern aus Porzellan im Wohnzimmerregal herumklettert. Wichtig ist, dass Sie beim Erziehen Ihres Kitten konsequent sind und die einzuhaltenden Regeln nicht jeden Tag nach Gutdünken neu festlegen.
Von klein auf mit der Erziehung des Kitten beginnen
Beginnen Sie im Idealfall möglichst früh damit, dem Kätzchen Grenzen zu setzen. Denn wenn Ihr Kitten nicht von Anfang an lernt, welche Regeln es befolgen muss, werden Sie später einmal sehr viel Arbeit damit haben, Ihre ausgewachsene Katze zu erziehen und dieser längst verinnerlichte Verhaltensweisen wieder abzugewöhnen.
Was funktioniert bei der Erziehung eines Kitten?
Trotz aller Unterschiede haben die Welpenerziehung und die Erziehung eines Kitten doch eine große Gemeinsamkeit. Denn auch bei Katzen funktionieren positive Verstärkungen recht gut, wenn es darum geht, bestimmte Verhaltensweisen zu fördern.
Hat Ihr Kitten gemacht, was Sie von ihm erwartet haben, loben und streicheln Sie das Kätzchen oder belohnen es mit einem schmackhaften Katzenleckerli. Auf diese Weise prägt sich der kleine Vierbeiner mit der Zeit ein, welches Verhalten sich für ihn lohnt und Sie haben gute Chancen, dass Sie erste Fortschritte beim Erziehen Ihres Kitten erzielen.
Kitten gewaltfrei erziehen
Es sollte sich eigentlich von selbst verstehen, dass Gewalt beim Erziehen eines Kitten absolut tabu ist. Verzichten Sie zudem unbedingt darauf, laut zu werden, wenn Sie sich einmal über den kleinen Vierbeiner ärgern. Denn auf diese Weise erzielen Sie nicht nur keine Erfolge bei der Katzenerziehung. Sie sorgen darüber hinaus auch dafür, dass sich das Kätzchen vor Ihnen fürchtet und das Tier im schlimmsten Fall dauerhafte Verhaltensstörungen entwickelt.
Wenn das Kitten etwas tut, was es nicht tun soll, genügt es vollkommen, mit strenger Stimme nein zu sagen und allenfalls vielleicht noch einmal in die Hände zu klatschen. Mehr ist nicht notwendig und sinnvoll, um dem Katzenbaby zu signalisieren, dass es sich nicht richtig verhalten hat.
Sollte Sie der Vierbeiner ignorieren und beispielsweise weiter die Couch mit seinen Krallen bearbeiten, können Sie ihn natürlich von dort entfernen und woanders platzieren. Setzen Sie ihn in diesem Fall am besten direkt vor seinen Kratzbaum. Doch auch dann gilt, dass Sie das Kätzchen nicht grob anfassen dürfen.
Unmittelbare Konsequenzen bei der Erziehung des Kitten
Wenn Sie Ihr Kitten erfolgreich erziehen wollen, ist das richtige Timing von entscheidender Bedeutung. Sowohl eine mögliche Belohnung als auch ein Nein müssen unmittelbar auf das jeweilige Verhalten folgen. Denn nur dann ist das Kätzchen dazu in der Lage, beides miteinander zu verknüpfen und die entsprechenden Schlüsse daraus zu ziehen.
Kommen Sie zum Beispiel vom Einkaufen nachhause und entdecken, dass Ihr Vierbeiner die Couch zerkratzt hat, können Sie sich Ihre mahnenden Worte sparen, da das Kitten ohnehin nicht versteht, was Sie von ihm wollen.
Kitten erziehen - unser Fazit
Wie Sie sehen, kann man Kitten durchaus erziehen. Die Möglichkeiten sind im Vergleich zu Hunden zwar merklich eingeschränkt. Wenn Sie richtig vorgehen, gelingt es Ihnen mit ein wenig Geduld jedoch ganz bestimmt, Ihr Kitten so zu erziehen, dass das Zusammenleben mit dem Vierbeiner nicht im Chaos endet und Sie sich beide miteinander wohlfühlen können.